Dank eines Förderers aus der Immobilienbranche, konnten wir unsere Notunterbringungsmöglichkeiten weiter ausbauen und mieteten im September 2015 eine weitere Wohnung zu günstigen Konditionen an, welche sofort von unserer 4-köpfigen Familie nach 9-monatigem Aufenthalt im Eltern-Kind-Zentrum bezogen wurde. Auf Grund diverser unverschuldeter Problematiken sowie der Geburt ihres 2. Kindes im Juli bedarf die Einkommenssicherung zusätzliche Zeit. So kam diese Übergangswohnung, welche wir der Familie besonders kostengünstig zur Verfügung stellen können, wie gerufen.
Multikulti-Familie auf Erfolgskurs
Die Familie wurde uns im Dezember 2014 von der MA 11 zugewiesen, da sie obdachlos war. Durch intensive Betreuung während ihres Aufenthalts im Eltern-Kind-Zentrum Koppstraße gelang es uns, dass die Mutter eine Arbeit fand und ihren Aufenthaltstitel erlangte und dadurch zumindest Mal das Einkommen gesichert war. Im Sommer 2015 gebar sie ihren Sohn, der unser Eltern-Kind-Zentrum um einen weiteren Bewohner bereicherte J
Bedauerlicher Weise kam es auf Grund der bevorstehenden Geburt des Sohnes zu einem herben Rückschlag im Sommer 2015: Anstelle der Entgeltbestätigung für die Beantragung des Wochengeldes ließ ihr Dienstgeber sie eine einvernehmliche Auflösung unterschreiben, in der Annahme es handle sich dabei um die Unterbrechung der Arbeit auf Grund des Mutterschutzes. Durch die Beendigung des Dienstverhältnisses verlor sie jedoch ihren Anspruch auf Sozialleistungen und stand wieder einmal ohne Einkommen da. Viel schlimmer noch: Der Familie drohte zudem die Ausweisung aus dem Land. Der Vater wartete immer noch auf die Ausstellung eines Aufenthaltstitels, bis zu dessen Erlangung ihm der Zugang zum Arbeitsmarkt untersagt war.
Wir waren erfolglos bemüht, mit Hilfe der AK eine Lösung zu finden. Der Mutter blieb nichts Anderes übrig, als trotz der Geburt ihres Sohnes, nach 3 Monaten wieder arbeiten zu gehen.
Anfang Oktober zog die Familie in eine kleine Übergangswohnung von uns und wird dort weiterhin betreut.
Es freut uns, dass nunmehr auch der Vater seinen Aufenthaltstitel erlangt hat. Er ist bereits intensiv auf Arbeitssuche. Zudem erhält er voraussichtlich die Möglichkeit über ein Arbeitsprojekt der Caritas zumindest einmal einen Praktikumsplatz zu bekommen und bei der Eingliederung in den Arbeitsmarkt intensive Unterstützung zu erfahren.
Die Mutter beginnt demnächst einen Buchhaltungskurs an der Volkshochschule Wien. Sie ist zwar gelernte Buchhalterin, allerdings wird ihre Ausbildung in Österreich nicht anerkannt. Sie freut sich schon sehr darauf, wenn sie ihrer eigentlichen beruflichen Tätigkeit wieder nachkommen darf und ihre Anstellung als Reinigungskraft aufgeben kann.
Unser Ziel, die Menschen nachhaltig in die Gesellschaft zu (re-)integrieren, konnte in diesem Fall schon beinahe erreicht werden. Wir sind sehr stolz auf sie, denn ohne das Engagement der Familie wäre dieser Erfolg nicht möglich gewesen.