Mehrwert mit Nährwert – Kurier

In Obersiebenbrunn im Weinviertel wird Bio-Gemüse für armutsgefährdete Menschen angebaut. Im neuen Erntejahr steht der Wert guter Böden im Fokus.

4.400 Kilogramm – das ist eine ganze Menge. Vor allem, wenn man bedenkt, wem diese Fülle an Bio-Gemüse und die Bio-Kräuter, die im Vorjahr in Obersiebenbrunn im Marchfeld geerntet wurde, zugutekommt.

Seit 2020 bewirtschaftet dort der Verein MUT ein 2.200 Quadratmeter großes Feld, das vom Demeterbauern Andi Riepfl zur Verfügung gestellt wurde. Die angebauten Bio-Feldfrüchte gehen an Menschen, die armutsgefährdet sind. „Stadt. Land.MUT“ nennt sich das Projekt, das von Alex Maier betreut wird.

„Eine gesunde, nährstoffreiche Ernährung ist für sozial Benachteiligte und prekär lebende Menschen wichtig, um ein gesundes Lebenführen zu können, aber vielfach nicht leistbar“, macht er bewusst. Deshalb wird es vom Verein MUT gratis angeboten. Und zwar beim Sozial-Greißler in Wien, bei den Klientinnen und Klienten der MUT-Wohnhilfe für Familien in Not und für andere soziale Einrichtungen.

Neue Methoden

Doch der Verein MUT steht für mehr. Nämlich für Menschen, Tiere und Umwelt, woraus sich auch der Name zusammensetzt. Dementsprechend will man in Obersiebenbrunn neue Wege gehen, die der Umwelt nützen. Das heurige Anbaujahr steht unter dem Motto „Kompostwirtschaft und Terra Preta“ und soll die Bedeutung gesunder Böden – nicht nur für das Klima, sondern auch für den Menschen – in den Fokus rücken.

„Wir Menschen schaffen es, zum Mars zu fliegen, aber wir können keine Böden oder Erde herstellen“, sagt Projektleiter Maier. Die Natur schafft dafür umso nährstoffreichere Substrate; im Amazonasgebiet gibt es die sogenannten Terra-Preta-Böden, ein Erdgemisch, das es dort seit Jahrhunderten gibt und das nicht an Fruchtbarkeit verliert. Es besteht aus Holzkohle, Essensresten, Kompost, Knochenmehl und Gesteinsgemisch. Dieses möchte der Verein MUT nun in Niederösterreich nachempfinden.

„Wir wollen Vergleichsversuche in Hochbeeten am Feld vornehmen, um die Bedeutung von Terra Preta für die Bewirtschaftung live zu beobachten“, kündigt Maier an. Es wird mit zwei verschiedenen Terra-Preta-Erdmischungen gearbeitet. Wie sich das Projekt entwickelt, kann man online mitverfolgen: Der Verein wird über Fortschritte und Beobachtungen auf seinen Social Media-Kanälen veröffentlichen. Ebenso wird es Tipps und Tricks für die Bewirtschaftung geben, denn Terra Preta kann natürlich in jedem Garten und auf jedem Balkon eingesetzt werden.

Wasser marsch

Zweites großes Standbein in diesem Jahr ist die Kompostierwirtschaft. Außerdem wird aktuell eine Bewässerungsanlage am Feld montiert, die reguliert werden kann, damit nur die notwendigen Pflanzenreihen mit Wasser versorgt werden.

Viel Arbeit also, für die beim Verein MUT viele mit anpacken. In den nächsten Tagen wird das Gemüse, das im Herbst gepflanzt wurde und überwintert hat, geerntet und ins MUT-Vereinszentrum nach Wien gebracht. Von dort aus wird es an die verschiedenen Stellen verteilt. Dazu zählen Spinat, Knoblauch, Zwiebel, Rot- und Weißkraut, Stängelkohl, Wirsing und Kohlsprossen.

Und natürlich kommen auch schon neue Pflanzen in den Boden, an deren Früchten sich die MUT-Kunden bald erfreuen können: Eingesetzt wurden Radieschen, Karotten, Rosmarin, Kohlrabi und Salat.

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