Am Mittwoch, den 21.3. hatten wir das große Vergnügen in der „Polytechnischen Schule im Zentrum – PTS7“ ein Infohappening zu den Themen
„Lebensmittelverschwendung/Lebensmittel als Rohstoff„ und „die Textilindustrie und ihre negativen Auswirkungen auf Mensch & Umwelt“ abzuhalten.
Zusammen mit den Schülern haben wir interessante Statistiken ausgearbeitet, sie zu den Themen schätzen lassen und dann oft gemeinsam gestaunt was für unglaubliche Zahlen einige internationale, europäische, bis hin zu österreichischen Studien ergaben.
Es wurden diverse Fakten zu Rohstoff- und Wasserverschwendung besprochen, die natürlich auch einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen. Unser Fokus ist, trotz dieser Global bedrückenden Umstände auch die andere Seite aufzuzeigen und Lösungen anzubieten mit denen Jeder etwas anfangen kann! Denn neben den vielen Missständen, gibt es auch einiges an Möglichkeiten um positives zu bewirken.
Mehr dazu im unteren Teil des Artikels!
Wir haben uns sehr gefreut, diese wichtigen Inhalte mit den Schülern der Klasse P06 zu erarbeiten und Informationen weiterzugeben zu dürfen! Außerdem finden wir es toll, dass die beiden Lehrer der P06 auf diesem Weg eine Möglichkeit schaffen die Achtsamkeit der Schüler für den Rohstoff Lebensmittel zu fördern und Umweltschutz in der Schule verstärkt zum Thema zu machen.
Dem Verein M.U.T. liegt es am Herzen, Kindern und Jugendlichen Umweltschutz & Nachhaltigkeit näher zu bringen und sie dafür zu sensibilisieren. Uns ist wichtig, dass die jungen Menschen nicht nur theoretische Erfahrungen zu den Themen sammeln, sondern auch praktische, um einen gewissen „wooow“ Effekt zu erreichen.
Um dafür ein nachhaltiges Bewusstsein zu schaffen, bieten wir interessierten Schulen dieses dreiteilige und kostenlose Infoprojekt an:
• Im ersten Schritt besuchen wir Kinder und Jugendliche in Schulen um vor Ort gemeinsam zu den Themen, Zahlen und Fakten zu erforschen und anschließend zu besprechen. Damit wird der Theorie erstmals Genüge getan.
• Im zweiten Schritt kommen die Schüler und Lehrer zu uns ins Vereinszentrum. Gemeinsam kochen und verarbeiten wir gerettete Lebensmittel und erfahren dabei hautnah, wie daraus ein köstlich-leckeres Mittagessen entsteht.
• Im dritten Schritt gibt es die Möglichkeit für 3 bis 5 interessierte Schüler, an einer Lebensmittelrettung direkt teilzunehmen und die so von ihnen persönlich geretteten und selbstverständlich genießbaren Nahrungsmittel mit nach Hause zu nehmen.
Hier ein paar Daten und Fakten zu „Lebensmittelverschwendung“ und „Textilindustrie“:
LEBENSMITTELVERSCHWENDUNG:
International: Eine Studie der Vereinten Nationen schätzt, dass von der weltweiten Lebensmittelproduktion rund ein Drittel der genießbaren Bestandteile weggeworfen werden, das sind 1,3 Mrd. Tonnen pro Jahr.
Europa und Österreich:
88 Milliarden Kilogramm Abfall pro Jahr.
• Im Jahr werden pro Person 387€ für Lebensmittel ausgegeben, die dannns chlußendlich im Müll landen. Bei einem 4köpfigen Haushalt sind das: ca. 1.550,- / Jahr
• Fast 30% der weltweiten Anbauflächen nehmen Lebensmittel ein, die es nie in den Magen des Konsumenten schaffen!!
• Jedes vierte bis fünfte Tier, das von Geburt bis zum Tod nur Stress, Angst und Leid in der Massentierproduktion’s Industrie erfährt, schafft es nicht einmal auf einen Teller sondern landet gleich im Müll : /
DIE TEXTILINDUSTRIE:
• bedeutet einen massiven Eingriff in unser Ökosystem.
• sie treibt Menschen und Tiere in Armut und Abhängigkeit.
• 90 Mio. Kinder arbeiten nach Schätzungen der Unicef in der Baumwollindustrie.
Globaler, jährlicher Wasserverbrauch für die gesamte Baumwollproduktion:
• 256 Kubikkilometer Wasser. Das sind unfassbare 256 Quintillionen Liter.
256.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000 Liter (256+30! Nullen)
www.wwf.de/themen-projekte/fluesse-seen/wasserverbrauch/wasser-verschwendung
• Im weltweiten Durchschnitt werden für die Produktion von 1 kg Baumwolle rund 11.000 l Wasser benötigt. 1 kg Baumwolle aus Indien, benötigt sogar mehr als 23.000 l Wasser.
• Ein einziges T-Shirt verschlingt bis zu 2000 Liter, das entspricht der Menge von 10
Badewannen und erzeugt 5-7 Kg CO2.
Bis eine Jeans im Laden liegt:
• werden durchschnittlich 50.000km zurückgelegt,
• rund 30 Kilogramm Kohlenstoffdioxid in die Atmosphäre geblasen,
• bis zu 8.000 Liter Wasser werden benötigt bzw. verschmutzt,
• werden bis zu 8.000 verschiederne Chemikalien weltweit eingesetzt um Jeans zu „veredeln“ und Technologien wie das Sandstrahlverfahren für den „used“ look gefährden die Gesundheit der Arbeiter massiv.
Pestizide:
Baumwolle wird auf 2,5% der weltweit verfügbaren, landwirtschaftlichen
Nutzflächen angepflanzt, aber auf diesen Flächen werden 25% aller weltweit zum Einsatz gebrachte Insektizide verspritzt!
In den ärmeren Ländern meist direkt von den Bauern ohne Schutzausrüstung.
WAS GIBT’S GUTES?:
Immer mehr Menschen haben eine kritische Haltung gegenüber diverser Konsumgüter und verändern ihr Kaufverhalten. Dieses Umdenken ist nicht nur in der Kosmetik- und Kunststoffindustrie sondern mittlerweite auch langsam aber doch in der Textilindustrie angekommen.
„Grüne Mode“ wurde von Namhaften Dienstleistern überall auf der Welt aufgegriffen. Das Ziel ist es zukünftig Textilien aus bis zu 80% recyclebaren Stoffen, fair und umweltschonend herzustellen!
Frankreich geht mit einem Gesetz gegen Lebensmittelverschwendung vor und beschloss, dass der Grosshandel keine Lebensmittel mehr wehwerfen darf. Unverkaufte Ware soll gespendet, als Tiernahrung genutzt oder als Kompost für die Landwirtschaft verwendet werden.
Es liegt in der Verantwortung jedes Einzelnen umzudenken:
Kleidertauschparties besuchen oder organisieren, Flohmarkt & Second Hand Ware, Konsumverhalten überdenken, Lebensmittel bewusster einkaufen und verbrauchen,usw…..
Hier geht es zum 2ten Teil: Wastecooking mit der Polytechnischen Schule 07