Ein Ticket für Herrn A.

Eines Tages stand ein Herr vor unserer Tür. Auf seinem Rücken ein riesen Rucksack, seine Kleidung abgetragen und trotz sympathischer Ausstrahlung diese traurige Miene… Ich fragte, ob er hungrig ist und zeigte ihm unseren FAIRteiler mit Brot und Gebäck, Gemüse und Joghurts… Er bedankte sich sehr freundlich und höflich und nahm sich ein Joghurt. Ich fragte ihn weiter, ob man ihm irgendwie helfen könnte? …Worauf er nur seufzte…

Ich hatte das Gefühl, es mit einem sehr netten aber zurückhaltenden Menschen zu tun zu haben, der vielleicht aus Stolz nicht erzählen wollte was ihn bedrückt oder vielleicht niemanden „langweilen“ oder belasten mochte… So führte ich ihn in den außen Bereich des open sp@ce, bot ihm an auf unserer Couch Platz zu nehmen und brachte ihm einen Cappuccino, damit er sich mal für einen Augenblick sammeln und entspannen konnte… und wir kamen ins Gespräch.
Er erzählte von seinem Leben, seinem ehemaligen Job und damaliger Ehefrau und seinem Schicksal, das ihn in die Obdachlosigkeit geführt hat. Was ihm am meisten fehlt sei eine anständige Arbeit und eine liebe Partnerin…

Nach längerem Zuhören fragte ich, ob man ihn irgendwie unterstützen könnte?
Er verneinte, er möchte niemanden belasten. Doch im Sinne unserer M.U.T.-Philosophie konnte ich ihn so nicht gehen lassen. Ich kleidete ihn, dank der vielen Kleiderspenden neu ein, gab ihm ein YesWeCare-Hygiene-Set und bot ihm unser YesWeCare-Badezimmer zum Duschen und Rasieren an. Als er aus dem Bad kam, war er kaum wieder zu erkennen, so frisch rasiert, gekämmt und eingekleidet!



Doch irgendwas war da noch aus ihm herauszukitzeln… So fragte ich was er jetzt vorhatte… Und endlich erfuhr ich, dass er eigentlich Niederösterreicher ist und sich in der 2 Mio. Einwohner- Stadt Wien, als Obdachloser überfordert und unwohl fühle und jetzt 13,- € erbetteln muss um sich ein Bahn-Ticket nach St. Pölten kaufen zu können, da er es nicht darauf anläge schwarz zu fahren. In St. Pölten gäbe es ein Tageszentrum, wo er sich sehr gut unterstützt fühle und soziale Kontakte hätte. Wir mussten nicht lange überlegen, kontaktierten das Tageszentrum der Emmausgemeinschaft St. Pölten und erfuhren prompt, dass Herr A. dort bekannt, ein gerngesehener Gast sei und man sich sehr freue ihn dort wieder begrüßen zu dürfen!



Dank der Spenden in der YesWeCare-Direkthilfe-Spendenkassa konnten wir ihm das Ticket kaufen und aus der traurigen Miene von Herrn A. wurde eine erleichterte!!!
Das gemeinsame Reden bzw. die Wertschätzung, die er bei uns erfuhr hat dabei sicher auch beigetragen.

Wir wünschen Herrn A. von Herzen viel Glück und weitere Unterstützung auf seinem Weg!

Hier geht es zum Artikel: Eine weitere YES WE CARE! Tour ist gestartet

Familienhilfe

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