Den vor kurzem stattgefundenen Weltfrauentag wollen wir zum Anlass nehmen um wieder auf die Lage von obdachlosen Frauen hinzuweisen. Ein Viertel der Menschen, die in Wien ohne Obdach leben sind Frauen. Auf der Straße sieht man sie jedoch nicht so oft wie männliche Obdachlose da Frauen oftmals in einer “versteckten” Obdachlosigkeit leben. Sie haben, wie wir immer wieder erleben, ein sehr hohes Schamgefühl ihre prekäre Lage preiszugeben.
Das Leben ohne Wohnung, ohne einen geschützten Raum der Sicherheit, Ruhe und Erholung bietet, wo man sich einfach „fallen lassen kann“ ist unvorstellbar aufreibend, sowohl physisch als auch psychisch. Es ist eine hohe Belastung nicht zu wissen wie es weitergeht, keine Aussicht auf eine positive Wende im Leben zu haben und sich täglich zu sorgen, wie und wo man die nächste Nacht unterkommt bzw. wo ein Lager aufgeschlagen werden kann.
Auf der Straße leben zu müssen ist auch nicht ungefährlich, denn gerade Frauen sind potentielle Opfer von sowohl körperlicher als auch sexueller Gewalt. Nicht zu vergessen, dass Einsamkeit durch Obdachlosigkeit einen großen seelischen Einschnitt bedeuten kann.
Die Wichtigkeit der „Seelennahrung“ ist uns beim Verein M.U.T. deswegen zum großen Anliegen geworden und hat eine starke Motivation mit sich gebracht unterschiedliche Projekte für das seelische Wohl obdachloser Frauen anzubieten. Unsere liebevoll gestalteten Angebote, wie der M.U.T. – Massagetage, die von professionellen MasseurInnen unterstütz werden mit besonderem Fokus auf die Erholung und Entspannung unserer Besucherinnen. Denn es sind Berührungen und gute Gespräche auf Augenhöhe, die im Alltag der Frauen rar sind. Auch Wohlfühltage mit einem Verwöhn- und Beautyprogramm tun der Seele gut. Zusammen mit einem Friseur- und Beautyteam werden unsere weiblichen, obdachlosen Mitmenschen nach individuellen Wünschen die Haare und Nägel gemacht, geschminkt und ein gratis Fashionshop aufgebaut. Was uns noch am Herzen liegt, ist aber die Wertschätzung und lockere und Atmosphäre, die eine stressfreie Insel im sonst so aufreibenden Alltag der Frauen ist.
Natürlich ist auch Hygiene ein großes Thema, wenn man kein Heim hat, vor allem der monatliche Zyklus der Frau stellt im Kontext der Obdachlosigkeit eine besondere Anstrengung und „Organisation“ dar. Öffentliche sanitäre Anlagen zu finden, die sauber sind, ist nicht einfach. Wir bieten daher obdachlosen Frauen einen geschützten Raum mit einem Duschservice und stellen alle notwendigen Hygieneartikel zur Verfügung. Denn leider sind Damenhygieneartikel teuer und für obdachlose Frauen nur schwer erschwinglich.
Generell hoffen wir, dass Frauenrechte und Gleichberechtigung bald kein Thema mehr sind, weil sie selbstverständlich und ohne Kompromisse quer durch die sozialen Schichten gelebt werden!
Wenn du unsere Projekte unterstützen willst kannst du hier Hygienepatenschaften online übernehmen:
https://verein-mut.eu/index.php?cat=5&page=56
oder uns “Zeitspenden” zukommen lassen: melde dich dazu bitte bei: ehrenamtlich@verein-mut.eu
Die Fotos sind von einem der “Wohlfühltage für obdachlose Frauen” letzten Sommer bei uns im Vereinszentrum : )
Betriebsurlaub 24/25
Heute wird im Vereinszentrum noch einmal richtig gefeiert mit GWOND @ MUT, wo man Punsch (mit und ohne Schuss) und coole T-Shirts mit Motiven von