Erasmus+ September – Das Tagebuch Teil 1


Am 2. September
kamen wir nach einer langen langen Zugfahrt endlich in Cuneo an. Alex und Stephan holten uns ab, unser Gepäck wurde in den Autos verstaut und los ging‘s nach Prafiuret. Beim Haus wurden wir von Karin und ihren Hunden Buffy und Flora begrüßt. Dann brachten wir unsere Taschen auf unsere Zimmer, erfrischten uns ein bisschen, bevor wir Nudeln mit Saucen aßen, die Alex, Stephan und Karin für uns vorbereitet hatten. Andi freute sich sehr über den ebenfalls vorbereiteten Kaffee. Ein Lagerfeuer wurde vorbereitet, um das wir uns gemeinsam setzten und von der Zugfahrt erzählten. Entspannt und erholt gingen wir schlafen.
Am nächsten Tag, dem 3.9., gab es erst Mal einen ausführlichen Ausflug ins Einkaufszentrum. Nach einem Mittagessen nach Wahl ging das Shopping los. Alle Teilnehmer wurden mit Arbeitskleidung und -schuhen ausgestattet. Danach besuchten wir einen gigantischen Supermarkt, um einen Wocheneinkauf für alle hungrigen Mäuler zu erledigen. Da natürlich alles auf Italienisch beschriftet war, war es ein ziemliches Spektakel, alles zu finden.
Als wir fertig waren, zeigten alle von uns merkliche Erschöpfungserscheinungen und waren froh, dass der nächte Halt die Pizzeria war. Auch hier war durch die Sprachbarriere die Bestellung ein kleines Abenteuer.
Addy und die Männer vom Nachbartisch hatten viel Spaß dabei, sich mit ein paar Brocken Französisch und Englisch zu unterhalten. Scheinbar verstand keine Seite viel davon, was gesagt wurde, aber alle hatten sehr viel Spaß.
Nach diesem doch anstrengenden Tag waren wir sehr dankbar für die kuscheligen Betten, die zuhause auf uns warteten.
 
Sicherheitsworkshop und Outdoorspiele 
Am 4.9. starteten wir den Tag gemütlich. Am Vormittag gingen wir mit Alex und Karin zum Garten, wo wir ein paar Kennenlernspiele spielten, um die Gruppenzusammengehörigkeit zu fördern. Besonders beim „Heißen Draht“ hatten wir sehr viel Spaß – und die Gruppe war beim ersten Versuch erfolgreich, worauf wir ziemlich stolz waren.
In der Zwischenzeit hatten die Männer den Sicherheitsworkshop vorbereitet. Bevor wir mit der Arbeit am Waldweg starteten, brauchten wir natürlich eine ordentliche Einführung in die Gerätschaften, wie sie zu bedienen sind und – besonders wichtig – worauf wir für die Sicherheit achten müssen.
Jede und jeder von uns bekam dann eine Einzel-Einführung für die Motorsäge. Das war für alle von uns ein ziemliches Highlight und machte Spaß.
Am Abend besuchten wir dann das erste Mal den Pferdehof, wo wir Dimitri und Giulia kennen lernten und ein extrem leckeres Abendessen bekamen.
Auch diesmal war es recht spät, bis wir zurückkamen und wir fielen nach einem spannenden Tag in die Betten.
 
Der erste Arbeitstag
Am 5.9. ging es dann richtig los. Um 8 gab‘s Frühstück, danach packten wir uns, Picknickutensilien und Arbeitsgeräte ein und machten uns auf den Weg. Vom Autoparkplatz gab es noch einen kleinen Fußmarsch, bis wir am überwucherten Waldweg angelangt waren, den wir in Stand setzen sollen.
Top motiviert machten wir uns mit Gartenscheren, Astscheren, Äxten und Sägen ans Werk. Da wir alle fleißig anpackten konnten wir stolz einiges an Ergebnis vorweisen. Zu Mittag versammelten wir uns am Lagerplatz und stärkten uns mit einem ausführlichen Picknick. Nach einer gemütlichen Pause arbeiteten wir noch eine Weile weiter. Auf dem Rückweg nahmen die meisten von uns eine tolle Abkürzung durch „den reißenden Strom“. Das kalte Wasser war eine Wohltat für unsere müden Füße und die Schönheit der Landschaft eine Streicheleinheit für die Seele. 😉
Nach einem Abstecher ins Café ließen wir den Tag gemütlich Zuhause ausklingen. Mit plaudern, zeichnen, Karten schreiben…. Mehr und mehr lernen wir uns kennen und die Gruppe wächst zusammen. Das ist sehr schön!
 
6.9.
Nach dem Frühstück teilten wir uns in Mädels und Jungs auf. Die Mädels fuhren mit Karin zum Pferdehof, wo es eine erste Einführung in den Umgang mit Pferden gab. Wir lernten, wie man mit einem Pferd umgehen muss, worauf man achten muss, wie man es striegelt, die Hufe auskratzt usw.
In der Zwischenzeit setzten die Burschen ihre Kräfte ein, um hinter dem Haus einen Graben frisch auszuheben, damit jenes regensicher wird.
Zu Mittag kam der Rest der Gruppe nach auf den Pferdehof, wo es Mittagessen gab.
Nach einer langen Siesta wurden wir in das Prinzip der Dokumentation eingeführt, die jeder von uns machen soll, um die Erlebnisse festzuhalten. Den Abend ließen wir wieder gemütlich ausklingen.
 
Am 7.9. fuhr die ganze Gruppe am Vormittag zum Pferdehof. Dort erhielten wir unseren ersten Italienischunterricht von Giulia, die Grundlagen. Danach fuhren ein paar von uns zurück, um das Kochteam zu bilden. Die Meisten blieben und misteten die Pferdeställe aus. Da wir so viele und so motiviert waren, ging das ziemlich flott und mit viel Spaß.
Gerade als wir fertig wurden, kam der Anruf von Alex, die sich auf den Weg machte, um uns zum Essen abzuholen.
Nach dem Essen gab es wieder lange Siesta. Am späten Nachmittag machten wir uns nochmal auf den Weg zu unserem Projekt, dem Waldweg, wo wir noch eine Weile mit Volldampf arbeiteten. Dabei sammelten wir alle abgeschnittenen Weidenruten – eine Menge – um sie dann im Bach einzuwässern. Später wollen wir damit Kreativarbeiten machen.
Am Abend gab es wieder Pizza in der örtlichen Pizzeria.
 
Den Vormittag des 8.9. füllte der Besuch am Markt in Demonte, wo wir große Mengen an Obst und Gemüse, außerdem Wurst und Fisch, den wir abends am Lagerfeuer grillen wollten, einkauften. Die Verkäuferin des Obst- und Gemüsestandes fand uns – und die Mengen, die wir einkauften – merklich sehr sympathisch. Sie schenkte uns noch eine Schachtel Birnen und einen grooooßen Packen frische Küchenkräuter.
Über die kitschigen Souvenirs und die originellen Tierkopf-Mützen in der Trafik amüsierten wir uns köstlich. Ein paar von uns fanden sogar ein kleines Andenken für sich.
Wieder legten wir einen Stop im Café ein.
Als wir zuhause ankamen, gab es erst wieder Siesta, bevor die Jungs zum Sportplatz fuhren, um ihrer Fußballleidenschaft zu frönen.
Abends wurde das Lagerfeuer entzündet und Marinaden und Beilagen zum Grillen gezaubert.
Als die Jungs vom Fußballspiel zurückkamen, ging die Grillparty los.

Am 9.9. fuhren wir gemeinsam wieder nach Vanet Cavallo, um dort unsere Reitkünste vorzuzeigen. Giulia zeigte uns am Reitplatz, wie wir richtig auf das Pferd aufsteigen, es antreiben und wie wir uns bewegen sollen, wenn es bergauf (da soll man sich nach vor lehnen und dem Pferd die Zügel lang lassen, damit es sich den Weg gut suchen kann) und bergab (hier lehnt man sich zurück, damit das Pferd nicht das ganze Gewicht auf den Vorderbeinen hat und sich so besser ausbalancieren kann). Alle mutigen Reiter stellten sich sehr gut an und so können wir nun alle (die wollen) guten Gewissens mit Ausreiten gehen.
Nach dem Vorreiten fuhren wir wieder nach Prafiuret, wo die Jungs weiter an dem Graben hinter dem Haus gruben, damit die Hauswand besser geschützt ist und das Haus trocken bleibt, was ihnen sehr gut gelungen ist.Danach machten wir eine längere Siesta um dann lecker zu Mittag zu essen und abends ließen wir den Tag gemütlich mit dem „Pferdeflüsterer“ ausklingen, den wir uns im Homekino anschauten.

Am Tag des 10.9. durften wir bis 10 Uhr schlafen. Dann gab‘s gemütliches Frühstück, bei dem wir uns in Teams aufgeteilt haben. Es gab das Gartenteam, ein Tipiteam und die Rasenmäher. Alle waren fleißig am Werkeln und freuten sich auf das darauf folgende Mittagessen. Nach dem Essen teilten wir uns noch einmal auf, das Tipi wurde weiter aufgebaut und die Mädels putzten das Haus. Nach dem Abendessen sammelte Karin noch ein paar Fotos ein und wir schauten uns diese dann auf der großen Leinwand an. Bei einigen witzig entstandenen Bildern lachten und schmunzelten wir.

Um unseren Wissenshorizont zu erweitern, machten wir uns nach einem leckeren Brunch am 11.9. auf nach Entracque, um das Wolfsmuseum zu besuchen. Dort ließen wir uns mit Rekordern  und Kopfhörern ausstatten, um zu diversen Bildern, Materialien und Filmen Informationen zu erhalten. Die verfügbaren Sprachen waren Englisch, Französisch und Italienisch.
Zuerst betraten wir einen abgedunkelten Raum, in dem Aufnahmen von einer Fotografin aneinander gereiht beleuchtet wurden. Wichtig war ihr, die Umgebung aus den Augen der Wölfe wahrzunehmen.
Alex und Andi, unsere Dolmetscher, bemühten sich sehr, uns die Erklärungen in Deutsch wiederzugeben – mit großem Erfolg : )
Der nächste Raum, der mit rotem Licht beleuchtet wurde, stellte ihr Fotolabor dar, wo all die Fotoentwürfe aufgehängt wurden. Die Dame versuchte auch, mit all Ihren Werken, wie Zeichnungen, Skulpturen und Videos ihre Faszination für diese Tiere auszudrücken. Nun wurde ein kurzer Film abgespielt, indem sie Ihre Motivation für Ihre Arbeit erläuterte.
Ein junger Wolf, der einst von einem LKW angefahren wurde und notversorgt werden musste, war der „animalische Protagonist“ ihrer Erzählungen. Er wurde „gechipt“, damit  die Wissenschaftler seine Route verfolgen und erforschen konnten. Abfälle wie zum Beispiel Fell und Kot dienten als Material, an dem die Ernährung des Wolfes untersucht werden konnte.
Um das bewegte Leben von Luca und dem Team auch zu visualisieren, wurde jeder Raum aufwendig und spannend gestaltet. Stets begleitet dank der Audioaufnahmen unserer Rekorder und der Übersetzung unserer Betreuer passierten wir eine Station nach der anderem. Zum Beispiel durchwanderten wir einen „Wald“, dessen Weg uns zu einer Holzhütte führte. Gestaltet im rustikalen Ambiente mit gestapeltem Brennholz sowie einem kleinen eingeheizten Ofen, konnte man sich gut in die Rolle der Fotografin einfühlen.
Am Ende unserer Reise stiegen wir auf den Aussichtsturm, um vielleicht einen Blick von einem Wolf zu erhaschen, der auf diesem Gelände wohnt.
Das perfekte Finish hatten  wir abends mit Pizza, Pasta und gegrilltem Gemüse in unserer Stammpizzeria.

Am 12.9. teilten wir uns in zwei Teams auf. Addy und Karin blieben im Haus und putzten und saugten, bis es wieder sauber war. Alex kam, nachdem sie die anderen in Vanet abgeliefert hatte, wieder nach Prafiuret und half beim Hausputz. Mit guter Musik ging alles viel leichter von der Hand. Die anderen misteten derweil die Ställe in Vanet aus. Zu Mittag fuhr Alex mit Addy und Karin rüber zum Hof um dort gemeinsam zu Mittag zu essen. Nach einem leckeren Mahl hatten wir unsere zweite Italienischstunde mit Giulia, in der wir sie ausfragten, wie wir am besten was bestellen oder sagen wenn wir in einem Café oder Restaurant sind. Es war sehr lehrreich 😉
Nach dem Unterricht fuhren wir nach Prafiuret. Dort wurde gekocht, mit Ton gebastelt, Fotos gesammelt und Blogs geschrieben.


Am 13.9. fuhren Stephan, Marisol, Hamam, Dominik und Karin nach Vanet um einen 2-stündigen Ausritt, den Alex ausgemacht hatte, zu genießen. Als die Pferde fertig gesattelt und aufgezäumt waren, teilten Dimitri und Giulia uns die Pferde zu. Dann ging‘s los. Über Stock und Stein und Wiesen ritten wir durch die italienischen Berge. Alle waren entspannt und jeder genoss es sichtlich auf dem Rücken der Pferde. Nach einigen Schrittminuten trabten wir ein Stück. Nach einer weiteren Zeit galoppierten wir sogar  Für Stephan und Dominik war das eine ganz neue Erfahrung, bei der sich beide super schlugen. Auf einer Wiese in den Bergen machten wir eine kleine Pause und ließen die Pferde grasen. Glücklich und zufrieden kamen wir in Vanet an, putzten unsere Pferde zum Abschied noch einmal, die sich ihr Belohnungsheu redlich verdient hatten. Hier kommt das Sprichwort „Das größte Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde“ zur Geltung.  Nachdem alle versorgt waren, machten wir uns auf den Weg in unser Stammcafé, um dort die anderen zu treffen und ein Getränk und einen Toast zu uns zu nehmen.

Am Tag des 14.9. waren wieder Teams eingeteilt: auf dem Pferdehof und  auf dem Weg. Stephan und Christoph fuhren einkaufen und dann nach Prafiuret. Das Mittagessen genossen wir wieder in Vanet. Addy buk während der Siesta leckere Löffelmuffins.
Abends wurde die Depandance in eine Partyhütte verwandelt und es wurde gelacht und getanzt bis in die Nacht hinein.

Hier geht es zum Tagebuch Teil 2

Das Tagebuch wurde von den TeilnehmerInnen selbst verfaßt und auch die Photos, in der unten angehängten Galerie, wurden von Ihnen selbst geschoßen.

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